die 7- Irrtümer der Schwefeldüngung
Urs Hodel • 16. März 2025
Schwefelkreislauf

Irrtümer zu den Eigenschaften von Schwefel werden hier vorgestellt, geprüft und korrigiert. Dabei wird die Wirkung der verschiedenen Zustandsformen auf Boden und Pflanzenphysiologie erläutert.
Irrtum 1: Alle Schwefelformen in Düngemitteln wirken bodenversauernd.
Nur elementarer Schwefel wird über Bodenbakterien zu Sulfatschwefel oxidiert. Bei dieser Umwandlung entsteht Schwefelsäure, die den versauernden Effekt verursacht.
Sulfatschwefel
ist die einzige Form, in der Schwefel von Pflanzen aufgenommen werden kann, es nicht zu einer Versauerung des Bodens.
Irrtum 2: Düngemittel mit Sulfatschwefel wirken stets sauer.
Neutralsalze wie Magnesium– oder Kaliumsulfat können nicht sauer wirken, da sie weder Wasserstoff–Ionen enthalten noch nach ihrer Applikation Protonen (H+) freigeben. Bei einer Düngung mit Ammoniumsulfat hingegen werden über das Ammonium jeweils vier Wasserstoff–Ionen in den Boden eingebracht. Bei der Umwandlung in Nitratstickstoff werden diese freigesetzt und wirken stark versauernd. Der Sulfatanteil selbst ist neutral.
Irrtum 3: Bodenversauerung setzt Nährstoffe frei.
Kulturpflanzen entwickeln sich am besten bei einem optimalen pH–Wert im Boden. Nährstoffe sind jeweils innerhalb eines bestimmten pH–Wert-Bereichs im Boden mobil und dieser kann über die Düngung eingestellt werden.
In versauerten Böden werden Nährstoffe festgelegt und können durch eine Kalkung wieder freigegeben werden. Das Sprichwort: „Kalk macht reiche Väter – aber arme Söhne“, ist kennzeichnend für eine Nährstoffmobilisierung durch Kalk und warnt vor einer Erschöpfung des Nährstoffvorrates ohne diesen durch eine sachgerechte mineralische Düngung auszugleichen.
Irrtum 4: Düngung mit elementarem Schwefel senkt den pH-Wert in kalkhaltigen Böden.
Böden mit pH–Werten über 7 enthalten freien Kalk und sind für das Pflanzenwachstum generell problematisch. Trotz der stark versauernden Wirkung hat gedüngter elementarer Schwefel auf solchen Böden nicht das Potenzial, den pH–Wert maßgeblich abzusenken. Die bei der Oxidierung von elementarem Schwefel gebildete Schwefelsäure wird durch den Kalk unter Bildung von Gips sofort neutralisiert.
Die Applikation von Ammoniumstickstoff kann ebenfalls nicht den pH–Wert eines kalkhaltigen Bodens absenken. Wenn jedoch Pflanzen Stickstoff als Ammonium aufnehmen, müssen sie dabei als Ladungsausgleich Säuren über die Wurzel in die umliegende Erde ausscheiden. Damit ergibt sich ein pH–Effekt im unmittelbaren Wurzelbereich und dieser kann in diesem begrenzten Bereich zu einer Mobilisierung von Nährstoffen (z.B. P, Fe, Zn etc.) führen. Die beiden Effekte sind aber völlig verschieden, elementarer Stickstoff kann Schwefel in dieser Rolle nicht ersetzen. In Böden mit freiem Kalk kann eine pH–Wert Absenkung weder mit elementarem Schwefel noch mit Ammoniumstickstoff bewirkt werden.
Irrtum 5: Sulfat wird ausgewaschen und muss deshalb ständig nachgedüngt werden.
Während des Sommerhalbjahres ist die Verdunstung höher als der Niederschlag. Anders als im Winter ist der Wasserstrom deshalb von unten nach oben gerichtet. Daher wird bei einer bedarfsgerechten Düngung der Schwefel nicht ausgewaschen, sondern für das Wachstum genutzt. Pflanzen betreiben bei Schwefel keinen Luxuskonsum, sodass bei einer einmaligen Düngung mit Sulfat im Frühjahr die Versorgung bis zum Herbst sichergestellt ist.
Irrtum 6: Eine Düngung von elementarem Schwefel im Herbst verhindert eine Sulfatauswaschung über den Winter.
Der Verbleib von im Herbst gedüngtem elementarem Schwefel hängt wesentlich von den Bodenbedingungen ab – allen voran von Bodenfeuchte und –Temperatur. Das liegt daran, dass die für die Oxidation von Schwefel zu Sulfat erforderlichen Bakterien nur unter optimalen Bedingungen aktiv sind.
Bei guter Feuchte und Temperatur kann noch im Herbst aus elementarem Schwefel Sulfat gebildet werden. Dieser kann allerdings ebenso im Laufe des Winters verlagert werden wie Sulfat aus anderen Quellen.
Bei ungünstigeren Bedingungen wird nur wenig Sulfat gebildet und der ausgebrachte Schwefel verbleibt in der nicht pflanzenverfügbaren Elementarform.
Bei Frühlingsbeginn ist meist die bakterielle Aktivität durch z.B. niedrige Temperaturen noch eingeschränkt und damit bleibt auch die Oxidation von elementarem Schwefel zu Sulfat weitgehend aus.
Damit tritt bei Winterkulturen ein Versorgungsengpass zum wichtigen Zeitpunkt des Vegetationsbeginns auf. Das gilt auch für Schwefel aus organischer Substanz – denn auch hier hängt die Umwandlung in die pflanzenverfügbare Sulfatform von der Aktivität der Mikroorganismen ab.
Irrtum 7: Überhöhte Schwefeldüngung hat keinen Einfluss auf das Pflanzenwachstum.
Eine überhöhte Düngung sollte vermieden werden – tritt sie dennoch auf, hängt ihre Auswirkung von der Form des ausgebrachten Düngers ab. Im Fall von Sulfat wurden – mit wenigen Ausnahmen bei extrem hohen Schwefelgaben (z.B. Molybdän) – keine antagonistischen Wirkungen zu anderen Nährstoffen festgestellt, selbst wenn die Gabe weit über dem Entzug lag. Dagegen wirkt elementarer Schwefel fungizid und bakterizid. In dieser Eigenschaft wird er gezielt zum Pflanzenschutz als Blattspritzung eingesetzt. Im Gegensatz zu Sulfat schädigen größere Mengen an elementarem Schwefel die Mikroorganismen im Boden und dies hat negative Auswirkungen auf Nährstoffdynamik und –Verfügbarkeit.
Quelle: K+S
Empfehlung vom farm-service
Schwefel in Sulfatform düngen
Schwefel wird von der Pflanze in Form von Sulfat aufgenommen. Kalium– oder Magnesiumsulfat ist pH–neutral, während elementarer Schwefel bodenversauernd wirkt. Zudem ist Sulfatschwefel sofort pflanzenverfügbar und stellt so auch zu Vegetationsbeginn sofort die in dieser wichtigen Phase benötigten Nährstoffe zur Verfügung.
In begründeten Fällen, kann Elementarschwefel dienen (25kg/ha direkt zur Pflanz-, Saatreihe, 50kg/ha bei breite Applikation, Streuen)
vorbeugen bei Schorf Probleme bei Kartoffelanbau
bedingte P-Freisetzung beim Stolonen-Ansatz bei Kartoffeln
bedingte P-Freisetzung im Frühjahr (Nährstoff-Bilanz)

UV-Strahlung verursacht nicht nur erhebliche Schäden an der menschlichen Haut, sondern hat auch viele negative Auswirkungen auf Pflanzen. Durch die ozonabbauenden Stoffe dringt mehr UV-B-Licht durch die Ozonschicht und erreicht die Erdoberfläche. Da die UV-B-Strahlung nicht vom Boden absorbiert werden kann, erreicht die gesamte Strahlung die Pflanze. Die UV-B-Strahlung verursacht verschiedene Effekte. Die Unterdrückung der Photosynthese bedeutet, dass die Pflanze einen Sauerstoffmangel erfährt

Liqhumus Liquid 18 ist ein flüssiges, organisches Pflanzenwachstums- und Bodenverbesser-ungsmittel auf der Basis aktiver Huminsäure (Kaliumhumat). Es ist ein bioaktives Wach-stumsstimulans, das in sandigen und schweren Lehmböden hochwirksam ist.
Liqhumus Liquid 18 hat eine stimulierende Wirkung auf das Pflanzenwachstum und die Wurzelentwicklung und vermehrt und stimuliert nützliche Bodenmikroorganismen.
Liqhumus Liquid 18 kann mit Blattdünger, Pflanzensträkungsmittel kombiniert werden, nachdem eine Probemischung durchgeführt wurde. Es eignet sich für Bodenanwendungen bei allen Kulturen.
Keine Kombination mit Herbiziden

Gehalt: 28% N, davon 11,5% aus Carbamidstickstoff und 16,5% aus Formaldehydharnstoff-Stickstoff
Der Salzindex liegt unter 4, während der Salzindex der meisten Düngemittel auf dieser Skala zwischen 80 und 120 liegt. 100 ist gleich dem Chilinitrat (NaNO3). 104 für Ammoniumnitrat. Sein EC-Wert in einer 10%igen Lösung liegt zwischen 500-1000 µS/cm.
Es hat einen sehr niedrigen Biuret-Gehalt: 0,4%.
Enthält keine Nitrate.
Dank seiner Klebrigkeit und seiner Benetzbarkeit sind die Verluste durch Auslaugung unbedeutend.

Es ist durch den geologischen Prozess der Inkohlung (Kohlebildung) über Millionen von Jahren entstanden, ist besonders reich an Huminsäuren, die es zu einem wertvollen Zusatzstoff in der Landwirtschaft machen. Es findet vielseitige Anwendung, unter anderem in der Gülleaufbereitung, bei der Kompostierung und als Einstreu, da es die Bodenfruchtbarkeit verbessert, Nährstoffe bindet und zur Geruchsreduktion beitragen kann.