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Mikronährstoffe

Mikronährstoffe sind für Organismen lebensnotwendige Mineralstoffe, deren Konzentrationen im Pflanzengewebe im Bereich von Millionstel Gramm liegen.

Eisen (Fe), Mangan (Mn), Zink (Zn), Kupfer (Cu) und Molybdän (Mo) sowie die Nichtmetalle Chlor (Cl) und Bor (B).
Bei regelmäßiger organischer Düngung liegen die meisten Mikronährstoffe zwar in ausreichender Menge vor.

Für Höchsterträge steigt jedoch der Bedarf an Mikronährstoffen und damit auch die Bedeutung dieser Nährstoffe in der Düngung.

Bor B

Funktionen, die Bor so wichtig machen

  • stimuliert die Blüte und Pollenbildung

  • verbessert die Fertilität

  • stabilisiert die Zellwände

  • aktiviert den Fruchtansatz

  • regelt und reduziert den Wasserverbrauch

  • verbessert die Frostbeständigkeit von Obstbäumen

  • spielt in der internen Verteilung von Substanzen wie Pflanzenhormonen, Zucker und anderen Nährstoffen (Ca, N, P) eine Rolle.

  • verbessert die Aufnahme von K, Mg, Ca und P

  • verbessert den Zuckergehalt in den Speicherorganen

Aufgaben in der Pflanze:
  • Bestandteil der Pektine der Zellwand

  • Beeinflusst Funktionen im Kohlenhydrat-Stoffwechsel

  • Wichtig für Zellteilung, Zelldifferenzierung und Zellstreckung, Stabilisierung der Zellwände

  • Gewebebildung

  • Wichtig für die Regulation des Wasserhaushaltes

  • Bor ist Wachstumselement

Bormangel:
  • Mangelsymptome an den jüngsten Pflanzenteilen sichtbar.

  • Es kann zum Absterben von Wurzel- und Sprossspitzen, zum Vertrocknen der jüngeren Blätter. Ursache kann der gestörte Wasserhaushalt sein.

  • Es kommt zu einem verstärkten Austrieb von Seitenknospen durch die fehlende apikale Dominanz der Pflanzen.

  • Die Blütenbildung und die Befruchtung sind beeinträchtigt.

  • Es kommt zu einer erhöhten Transpiration und beeinflusst negativen den Wasserhaushalt der Pflanzen.

  • Bei Leguminosen kommt es zur schlechteren Entwicklung der Knöllchenbakterien in den Wurzeln.

  • Typische Schadbilder, z.B. Herz- und Trockenfäule bei der Zuckerrübe, Futterrüben, Spitzenvergilbung bei der Luzern.

  • An den jüngsten Blättern und Vegetationspunkten von Spross und Wurzel sichtbar

  • Verminderung des Wurzelwachstums

  • Besonders in Trockenperioden und auf Sandböden

  • Gehemmtes Pflanzenwachstum

  • Wurzelverdickung bei Raps

Warum ist bei der Bordüngung der pH-Wert der Spritzbrühe wichtig?

Borprodukte haben einen eher hoher pH-Wert (Borax 9.2) neigen bei hohem pH-Wert in der Spritze dazu, schneller abgebaut zu werden. Daher sollten Sie eine einmal angesetzte Spritzbrühe umgehend ausbringen. So vermeiden Sie Wirkungsverluste.

Optimaler pH-Wert der Spritzbrühe, 4.5 - 5.5

 Durch Zugabe von Zitronensäure kann der pH-Wert effizient reguliert.

 

Bordüngung:

Die Bordüngung sollte sich nach dem Bedarf der Kulturen (bevorzugt zu Raps, Rüben und Mais) und dem Ergebnis der Bodenuntersuchung richten. In der Regel werden circa ein Kilogramm Bor pro Hektar benötigt, um die Kulturen ausreichend zu versorgen. Eine Vorratsdüngung ist bei Bor nicht möglich, da dieser Nährstoff stark auswaschungsgefährdet ist.
Eine Überversorgung mit Bor kann bei Gerste oder Leguminosen auftreten, wenn diese Früchte in der Fruchtfolge direkt nach mit Bor gedüngten Kulturen angebaut werden. Die Gerste reagiert auf zu hohe Borgehalte im Boden mit Wachstumsstörungen und Ertragsminderungen.

 
Kulturen mit hohem Borbedarf: Mehrfache Applikation von 2 – 8 kg/ha

 

Zucker-, Futterrüben

2 – 3 kg/ha 2-Blatt-Stadium bis Reihenschluss 

Raps

2 – 3 kg/ha 3 x (Herbst BBCH 10 – 29; Beginn Streckung

Mais

2 – 4 kg/ha 3-Blatt-Stadium

Getreide

0,5 – 1 kg/ha 3 x (Herbst BBCH 10 – 21; Beginn Streckung

Kartoffeln

1,5 – 3 kg/ha 2 x (ab 15 cm bis Blüte; 

Ackerbohne, Erbse, Lupine, Sonnenblume

2 – 3 kg/ha 2 x (vom Auflaufen bis zum zweiten Laubblatt 

Gemüse: Sellerie

3 – 15 kg 3 – 4 x, im Abstand von 10 – 14 Tagen

Kohl, Karotten, sonst. Gemüse

2 – 4 kg/ha 2 – 3 x, im Abstand von 2 – 3 Wochen

Weinbau

2 – 4 kg/ha nach Bedarf ab 3-Blatt-Stadium bis vor Blüte 

Obstbau

2 – 5 kg/ha 3 x (Vorblüte BBCH 51 – 60; Blüte BBCH 61 – 68; Nachblüte BBCH 69 – 70)

 

Bor Blockaden

Befinden sich die Kationenverhältnisse im Sorptionskomplex im Gleichgewicht, sind das die besten Voraussetzungen für eine gute Borversorgung im Boden. Ist dies nicht der Fall, können Blockaden auftreten, welche die Boraufnahme durch die Pflanze erschweren.

Die Auswirkung ist Bormangel, der folgende Auslöser haben kann:

  • Kaliumüberschuss

  • Kalziumüberschuss

  • Zu hoher pH-Wert

  • Niedriger Humusanteil

  • Zu wenig Feuchtigkeit

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